Naturschützer begrüßen Ankündigung von Ministerpräsident Dr. Söder für Großschutzgebiet in den Donauauen zwischen Neuburg und Ingolstadt sowie die  Aufgabe des Profitziels im Staatswald

Die Ausweisung muss nach naturschutzfachlichen Kriterien erfolgen und forstwirtschaftliche Nutzung dauerhaft ausschließen

 

München, Hilpoltstein, 11.7.2019. Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. und Gregor Louisoder Umweltstiftung begrüßen die Ankündigung des Bayerischen Ministerpräsidenten sehr, ein 2000 Hektar großes Schutzgebiet in den Donauauen zwischen Neuburg und Ingolstadt auszuweisen.

Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern e. V. begrüßt die Ankündigung, 2000 Hektar Auwald bei Neuburg als Naturmonument auszuweisen. Noch bemerkenswerter sei aber der angekündigte generelle Paradigmenwechsel weg von der wirtschaftlichen Ausrichtung der Waldbewirtschaftung. „Wir erleben dramatische Veränderungen in unseren Wäldern und Forsten, verursacht durch den Klimawandel. Es ist daher völlig richtig, wenn der Ministerpräsident neue Prioritäten in der Forstwirtschaft setzt." Der LBV-Vorsitzende verbindet sein Lob mit einem dringenden Appell: „Unsere Naturwälder bieten uns ein sehr breites Reaktionsspektrum auf den Klimawandel. Lasst uns lernen und beobachten, wie die Natur mit dem Klimawandel umgeht und daraus die richtigen Schlüsse ziehen". Voraussetzung dafür sei ein funktionierendes Netzwerk von Waldschutzgebieten, in denen sich die Natur nach ihren eigenen Gesetzen ohne forstlich Eingriffe entwickeln darf. Nutzungsfreie Auwälder sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Dazu müssen aber noch repräsentative Großschutzgebiete im Bereich der Laubwälder (z. B. im Spessart und Steigerwald) kommen.

Dazu Claus Obermeier, Vorstand der Gregor Louisoder Umweltstiftung und GLUS-Vertreter im bundesweiten Netzwerk "Wildnis in Deutschland": "Mit der Ausweisung eines Großschutzgebietes mit insgesamt mindestens 2000 Hektar Schutzgebietsfläche ohne forstwirtschaftliche Nutzung kann Bayern zumindest für den Auwaldbereich an die Spitze der bundesweiten Naturwaldbewegung aufschließen und ein Leuchtturmprojekt des Naturschutzes schaffen. Für diesen Bereich liegen schon seit vielen Jahren Forderungen des Naturschutzes und regionaler Bürgerinitiativen für ein Großschutzgebiet nach nationalen Naturschutzstandards vor. Mit der zügigen und rechtssicheren Ausweisung als nutzungsfreies Schutzgebiet gilt hier dann „Natur Natur sein lassen“.

Ziel des Naturschutzes in den Donauauen zwischen Neuburg und Ingolstadt ist der Erhalt eines repräsentativen Ausschnitts der Donauauen mit seinen ausgedehnten naturnahen Laubwäldern sowie  umfangreichen Feuchtbiotopen, Altwassern und Sonderstandorten. Ein Großteil der Zielarten des Naturschutzes ist dort direkt oder indirekt auf Totholz, insbesondere auf stehendes und liegendes, stark dimensioniertem Totholz, sowie auf Höhlen- und Biotopbäumen als Lebensraum angewiesen. Daher müssen die Staatswälder in einem noch genau zu konkretisierenden Bereich aus der wirtschaftlichen Nutzung genommen werden, wie es auch der Koalitionsvertrag CSU-FW für 10 Prozent der Staatswälder vorsieht.

Damit entfallen auch diverse fortwirtschaftliche Eingriffe wie engmaschige Rückegassen mit Boden- und Biotopschädigung sowie Blockade der Wanderwege in diesem Bereich.


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Urheber: W. Willner
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Ansprechpartner für Rückfragen und Interviews:
Claus Obermeier, Vorstand der Gregor Louisoder Umweltstiftung
GLUS-Vertreter im Netzwerk „Wildnis in Deutschland“: Telefon: 089/54212142

Dr. Christian Stierstorfer, Landesbund für Vogelschutz in Bayern, christian.stierstorfer@lbv.de

Ansprechpartner für Bildmaterial (Fotos: naturfoto Willner):
Andreas Abstreiter, andreas.abstreiter@umweltstiftung.com, Telefon: 089/54212142

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