Heimat: Zerstört

Isentalautobahn A94 Kurzfilm erschienen

A94 Isentalautobahn: „Bewahrung der Schöpfung gibt es nur in Sonntagsreden“ – ähnliche Verwüstungen drohen durch den Bau der B15neu

Der neue Kurzfilm zeigt mit Luftbildern der Baustelle, Bilder aus der Widerstandsbewegung und einer Einblendung der Regierungserklärung von Horst Seehofer die Realität der bayerischen Verkehrspolitik


Online: http://www.glus.org/projekte/heimat-zerstoert.html

Der 5-minütige Film mit beeindruckenden Luftaufnahmen des Isentals vor dem Autobahnbau und aktuellen Luftbildern der Baustelle, Tierszenen und O-Tönen vom Widerstand gegen die A 94 (Isentalautobahn) wurde von dem renommierten Filmteam nautilus im Auftrag der Gregor Louisoder Umweltstiftung in professioneller Qualität produziert. Im Abspann stellt er mit Zitaten von Ministerpräsident Horst Seehofer aus der Regierungserklärung vor dem bayerischen Landtag die Bekenntnisse zur Bewahrung der Schöpfung in Sonntagsreden der Realität in Bayern gegenüber.

Der Film steht unter http://www.glus.org/projekte/heimat-zerstoert.html direkt zur Verfügung. Außerdem kann er für den Einsatz im Unterricht und bei Großveranstaltungen in verschiedenen Dateiformaten kostenlos bestellt werden.

Claus Obermeier, Vorstand der Gregor Louisoder Umweltstiftung bei der Vorstellung des neuen Films: Der neue Kurzfilm „Heimat: Zerstört - Isentalautobahn A94“ zeigt in beeindruckender Weise, dass es die oft erwähnte Bewahrung der Schöpfung und eine nachhaltige Politik in der Realität wie der bayerischen Verkehrspolitik nicht gibt“.

Der Film soll auch bundesweit den zahlreichen Bürgerinitiativen und Widerstandsprojekten der Umweltbewegung als Beispiel für neue Formen der Mobilisierung dienen. Dazu Claus Obermeier: „In Zukunft müssen wir nach dem Vorbild amerikanischer Umweltverbände den Widerstand gegen die Naturzerstörung in viel breitere Bevölkerungsschichten tragen.“

Ihr Ansprechpartner für Rückfragen:

Andreas Abstreiter, Onlinekommunikation: andreas.abstreiter@umweltstiftung.com Tel. 089/54212142.

Den Film können Sie direkt im Internet unter http://www.glus.org/projekte/heimat-zerstoert.html ansehen oder downloaden.

Hintergrund

Aller Protest und alle Klagen blieben erfolglos – jetzt läuft der Autobahnbau der A94 durch das Isental auf Hochtouren. Riesige Talbrücken werden in die empfindlichen Bachauen betoniert. Hänge werden abgetragen, Bäume gerodet und Wiesen asphaltiert. Kultur- und Naturschätze verschwinden unter den Überführungsbauwerken aus Stahlbeton. Das Isental als unzerschnittene Natur- und Kulturlandschaft gibt es hier nicht mehr. Die Natur weicht der Autobahnbaustelle.

Dieser Film dokumentiert das letzte Kapitel im jahrzehntelangen Kampf um das Isental. Der Kurzfilm „Isental“ zeigt die Landschaft und die Natur des Isentals vor den Bauarbeiten zur Autobahn A94 UND er zeigt, wie sich eine Landschaft verändert wenn eben dieser Kampf verloren geht und die Bauarbeiten und eine Autobahn die Landschaft zerstören.

...Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen als Staatsziel, Bewahrung der Schöpfung, sparsamer Umgang mit Naturgütern – so steht es in der Bayerischen Verfassung und Naturschutzgesetzen...

Doch was solche schönen Worte wert sind, zeigt sich erst bei konkreten Planungen. Die Konsequenzen, die solche Verkehrsvorhaben für die betroffenen Menschen haben und was der Verlust von Heimat, von Kultur- und Naturlandschaften bedeutet ist für die von der Wirtschaft beeinflussten politischen Entscheidungsträger nicht von Bedeutung.

Wir bedanken uns bei der Aktionsgemeinschaft gegen die Isentalautobahn für die Bild- und Textbeiträge.

Hintergrund – Worum geht es eigentlich?

Seit den 70er Jahren sprechen sich die Aktionsgemeinschaft gegen die A94, der Bund Naturschutz und zahlreiche weitere Initiativen und Gemeinden gegen den Bau der Autobahn A94 im Isental und für den Ausbau der bestehenden B12 als Alternativtrasse zu einer sicheren und leistungsfähigen Verbindung aus. Sie stellen sich damit gegen die Planungen der bayerischen Staatsregierung, die seit den 70er Jahren den Bau der A94 auf der Trasse Dorfen (Isental) forciert. Während die A94 als Ausbau der B12 längst fertiggestellt sein könnte, verhinderte ein stures Festhalten an der Isentaltrasse und die damit verbundenen Umplanungen, Lärm- und Naturschutzauflagen, Prozesse und Enteignungsverfahren eine zügige Realisierung.

Als Hauptargument führen die Gegner der Amtsplanung an, dass das landschaftlich reizvolle Isental von Verkehrswegen bislang nur am Rande berührt ist und der Eingriff größere Folgen nach sich ziehen würde als auf der Alternativtrasse: Nach offiziellen Angaben der Autobahndirektion Südbayern würden doppelt so viele Menschen von starkem und sehr starkem Lärm betroffen, deutlich mehr Landwirte in ihrer Existenz gefährdet und mehr wertvolle Naherholungsgebiete unwiederbringlich zerstört. Darüber hinaus zeigen offizielle

Kalkulationen, dass bei der Realisierung der Trasse Dorfen erhebliche Mehrkosten in Kauf genommen werden.

Folgende Argumente sprechen gegen die Realisierung der Amtsplanung:

  • Nicht ausgleichbare Eingriffe in das Isental und mehrere  
  • FFH-Naturschutzgebiete
  • Existenzielle Bedrohung für zahlreiche geschützte Tier- und Pflanzenarten
  • Weiträumige Verlärmung
  • Massive Flächenversiegelung und Verlust von Ackerfläche
  • Extrem hohe Kosten durch zahlreiche Talbrücken

Umfangreiche Hintergrundinformationen und Dokumente finden Sie im Internetangebot der Aktionsgemeinschaft gegen die A94, www.a94-b12.de

Stabliste

Regie: Jan Haft
Buch: Claus Obermeier
Kamera: Jan Haft, Kay Ziesenhenne, Maximilian Kölbl, Stefan Krasser, Johannes Berger, Florian Leo
Flugaufnahmen: Michael Naumann, Stefan Urban
Schnitt: Jan Haft
Musik: MusicFox UG
Bildtechnik: Stephan Berthold
Produktionsleitung: Melanie Haft
Eine Produktion von nautilusfilm GmbH für Gregor Louisoder Umweltstiftung


Ihr Ansprechpartner für Rückfragen:

Ansprechpartner für Rückfragen: Andreas Abstreiter, Projektstelle Onlinekommunikation: andreas.abstreiter@umweltstiftung.com, Tel. 089/54212142 

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