Förderpreis „Wilde Alpen“: Ausschreibung jetzt anfordern

Förderpreis der Gregor Louisoder Umweltstiftung zum Umgang mit Großen Beutegreifern im Alpenraum ist mit 10.000 Euro dotiert

Die Alpen und auch die bayerischen Gebietsanteile waren und sind für das Überleben zahlreicher bedrohter Tier- und Pflanzenarten in Europa von zentraler Bedeutung. Die Gregor Louisoder Umweltstiftung vergibt daher jährlich einen mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Förderpreis für Projekte und Initiativen, die sich außergewöhnlich für bedrohte Wildtiere und den Herdenschutz im deutschsprachigen Alpenraum verdient gemacht haben. Die Ausschreibung kann ab sofort kostenlos unter info@umweltstiftung.com angefordert oder unter www.umweltstiftung.com heruntergeladen werden.

 

Das Wortspiel "Wilde Alpen" für den neuen Förderpreis soll dabei die ganze Breite der gesellschaftlichen Debatte spiegeln. Dazu Claus Obermeier, Vorstand der Gregor Louisoder Umwelttsiftung und Mitglied der Jury: „Die Alpen sind in den allermeisten Bereichen nicht Wildnis, sondern eine jahrtausendalte Kulturlandschaft mit einer langen Tradition der Koexistenz von Menschen, alpiner Land- und Viehwirtschaft und Wildtieren - sicher auch früher nicht ohne Konflikte, aber auch ohne die vollständige Ausrottung von tierischen Konkurrenten. Erst vor kurzer Zeit wurde aber dort alles, was irgendwie irgendwen aus irgendwelchen Gründen störte oder sich nicht (ausreichend) rentierte, aufgegeben oder entfernt: Adler, Luchse, Bären, aber auch traditionelle Wirtschaftsformen und altes Kulturgut wie lokale Nutztierrassen, der Schutz der Herden mit lokalen Schutzhundezuchten und entsprechend fachkundigen Hirten“.

Mit zwei getrennten Kategorien werden Projekte zum Schutz und Bestandsstützung des Luchses und Projekte zum Schutz der Nutztierherden vor Übergriffen durch große Beutegreifer (Wolf, Bär, vereinzelt Luchs) prämiert. Diese Arten sorgen immer wieder für großes Interesse bei der Bevölkerung und für Aufregung, wenn sie - scheinbar oder tatsächlich - den Menschen beeinflussen. Viele Menschen fühlen sich unsicher, wie sie damit umgehen sollen - kompetente Informationen sind bisher selten. Obermeier weiter: „Wir können auch in Zukunft fast überall in Bayern mit dem Auftauchen von Wolf und Luchs rechnen, im Alpengebiet zusätzlich auch mit durchwandernden Braunbären. Als so genannte Flaggschiffarten haben sie auch enorme Bedeutung für andere zentrale Naturschutzthemen wie die Rotwildbewirtschaftung oder den Alpenschutz“.

Die Zukunft dieser faszinierenden Wildtiere in den Alpen hängt von einem intakten Netz verbundener Lebensräume und der Akzeptanz durch die Menschen vor Ort ab. Als wandernde Tierarten machen Bär, Wolf und Luchs vor Ländergrenzen nicht halt; die Zusammenarbeit der Alpenländer sowie zusammenhängende Gebiete, in denen die Tiere nicht verfolgt werden, sind deshalb notwendig. Daher ist der Preis auch nicht auf Bayern beschränkt, sondern umfasst auch den Bereich der deutschsprachigen Alpen. Hier wurden und werden schon zahlreiche ambitionierte und Projekte umgesetzt.

Manche Wildtierarten haben sich aber aufgrund strenger nationaler und internationaler Schutzgesetze erholt und sind wie der Steinadler in ihre ursprüngliche Heimat zurückgekehrt, andere stehen in den Startlöchern. Beim Luchs ist es leider noch nicht so weit. Die Einwanderung oder gezielte Wiederansiedelungsprojekte für diese faszinierende Tierart in ihrer ursprünglichen Heimat bieten die einmalige Chance, Anschluss an die internationalen Bemühungen zum Schutz des Naturerbes zu finden.

 

Den ersten Förderpreis erhielt Ulrich Wotschikowsky. Weitere Infos (Lebenslauf, weitere Dokumente): http://www.umweltstiftung.com/foerderpreise/foerderpreis-wilde-alpen/foerderpreis-wilde-alpen-2018/

 


Ansprechpartner für Rückfragen und Interviews:

Franziska Baur, Fachreferentin Naturschutz Bayern

franziska.baur@umweltstiftung.com
Telefon: 089/54212142

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