Presseinformation 26.09.02

Managementpläne für Münchner Biotope vorgestellt:

Jeder Bürger kann sich jetzt für die Biotope vor seiner Haustüre engagieren


Für 40 besonders wichtige Biotope - vom Englischen Garten bis zur Langwieder Heide - liegen jetzt Schutzkonzepte und eine Übersicht über besonders gefährdende Störungen und bedrohte Tier- und Pflanzenarten vor: Zu jedem Biotop wurden im Rahmen eines Projektes des Landesbundes für Vogelschutz e.V. (LBV) und der Gregor Louisoder Umweltstiftung legale und illegale Nutzungen erfasst und bewertet sowie Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet. Diese Daten wurden kartographisch in Farb-Luftbilder eingearbeitet und geben so Politik und Verwaltung, aber auch Medien und interessierten Bürgern eine umfassende Informationsgrundlage für ihre Arbeit. Interessierte Bürger können sich den Textteil mit Biotopübersicht als PDF kostenlos im "Archiv /Studien" herunterladen.

Um Münchens Biotopbilanz ist es schlecht bestellt: Fast wöchentlich werden naturnahe Lebensräume zerstört oder entwertet, sei es durch Baumaßnahmen aller Art, falsche Grünanlagenpflege oder exzessive Freizeitnutzung. Auch die jüngste Untersuchung zeigt für viele naturnahe Bereiche bedrohliche Schäden oder sogar existenzielle Gefahren durch Bauplanungen. Dies liegt auch an der fehlenden Informationsgrundlage: Es gibt zwar bereits viele umfassende und wissenschaftlich anspruchsvolle Gutachten und Studien zu einzelnen Gebieten und Tier- und Pflanzenkartierungen, aber keine allgemeinverständlichen und kartographisch gut aufbereiteten Unterlagen für die tägliche Naturschutzarbeit in der Verwaltung, Stadtrat und Bezirksausschüssen sowie für ehrenamtlich aktive Naturschützer.

Mit den nun vorliegenden "Managementplänen für Münchner Biotope" kann jeder Stadtrat und alle an Freiflächenplanungen interessierten Bürger leicht überprüfen, ob eine konkrete Planung auf der Seite der Natur steht und Verbesserungsvorschläge einbringen.

Im Textteil werden die festgestellten menschlichen Nutzungen aufgeführt und aus Naturschutzsicht bewertet sowie Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet. Außerdem enthält er einen Überblick über aus Naturschutzsicht besonders bemerkenswerte Tier- und Pflanzenarten. Der Kartenteil besteht aus einem Farbluftbild, in das die festgestellten Nutzungen, Konflikte mit dem Naturschutz sowie Verbesserungsvorschläge und Informationen zur Tier- und Pflanzenwelt eingearbeitet sind.

Landesbund für Vogelschutz e.V. (LBV) und die Gregor Louisoder Umweltstiftung, die die Untersuchung finanzierte, rufen interessierte Bürger ausdrücklich dazu auf, sich mit Hilfe der "Managementpläne" aktiv an Diskussionen über Freiflächenplanungen zu beteiligen, zum Beispiel auch bei Bürgerversammlungen , in den Bezirksausschüssen oder mit Briefen an die Stadtverwaltung. "In München wird es nur gelingen, die naturnahen Freiflächen langfristig zu sichern, wenn sich mehr Bürger vor Ort in ihrem Stadtviertel für den Biotopschutz engagieren. Die jetzt vorliegenden Managementpläne für Münchner Biotope schaffen die Grundlage dafür", so Claus Obermeier, Vorstand der Stiftung, bei der Vorstellung der neuen Studie

Die Münchner Stadtverwaltung, die Parteien, die Naturschutzverbände und wichtige Multiplikatoren haben bereits einen kompletten Satz der mehrere hundert Seiten umfassenden Studie erhalten. Interessierte Bürger können sich den Textteil mit Biotopübersicht als PDF kostenlos im "Archiv / Studien" herunterladen. Einzelne Biotopsätze, bestehend aus Textteil, Farbluftbildern und Farbfotos können gegen einen Unkostenbeitrag von 5 Euro pro Biotopsatz beim Landesbund für Vogelschutz e.V. (LBV), Klenzestrasse 37, 80469 München, Tel. 089/200270-6, Fax 20027088, info@lbv-muenchen.de angefordert werden.


Ihr Ansprechpartner für Rückfragen:
Claus Obermeier, Vorstandsvorsitzender
Email info@umweltstiftung.com
Tel. 089/54212142
Fax 089/52389335

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