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Förderpreis Umweltjournalismus verliehen

Bernhard Pötter, Stephan Börnecke und Güven Purtul überzeugten die Jury mit besonders engagierten Beiträgen

16.5.03. Der Förderpreis Umweltjournalismus wurde heute in München an Berhard Pötter (Die Tageszeitung, 1.Preis), Stephan Börnecke (Frankfurter Rundschau) und Güven Purtul (freier Journalist) verliehen. Damit will die Gregor Louisoder Umweltstiftung kompetente und kritische Berichterstattung zu Brennpunkten des Umweltschutzes fördern, er ist mit insgesamt 10000 Euro dotiert.

Bernd Louisoder, Vorstandsvorsitzender der Stiftung würdigte bei der Preisverleihung im Münchner Eden Hotel Wolff besonders das hohe persönliche Engagement der Preisträger. Louisoder: "Gerade zu Brennpunkten des Umweltschutzes sind aufwändig recherchierte Hintergrundbeiträge, die sich kritisch und kompetent mit den Umweltauswirkungen befassen, in den regionalen Tageszeitungen nicht selbstverständlich".

"Grosse Anzeigenkunden und Lokalpolitiker gewinnen immer mehr Einfluss auf die Tageszeitungen - wo keine qualifizierten und engagierten Journalisten sitzen, werden Pressetexte aus Politik und Wirtschaft einfach übernommen", so Claus Obermeier, Vorstand der Stiftung bei der Laudatio: Gerade die "heissen Eisen" des Naturschutzes wie Konflikte zwischen Bauplanungen und dem Naturschutz werden dann oft nur noch aus der Sicht der Bauträger dargestellt. Dabei wird nach Ansicht der Gregor Louisoder Umweltstiftung die Bedeutung der Massenmedien für den Umweltschutz immer wichtiger: Da der Zeitungsleser meist nicht die Zeit und die fachliche Vorbildung hat sowie über die nötigen Hintergrundinformationen verfügt, um sich mit Detailfragen etwa von Risikotechnologien oder Infrastrukturplanungen beschäftigen zu können, nehmen entsprechende Beiträge in den Tageszeitungen eine zentrale Rolle in der Willensbildung der Bevölkerung ein. Sie müssen auch einen Gegenpol zu der Informationspolitik der Naturnutzerlobby bilden, die mit hohem finanziellem und personellem Aufwand für direkte und indirekte Werbung ihre Positionen in die Öffentlichkeit trägt und so großen Einfluss auf die Umweltpolitik gewonnen hat.

In dieser Situation zeichnet die Gregor Louisoder Umweltstiftung drei Journalisten, die sich mit entsprechend kompetenten und kritischen Beiträgen außergewöhnlich für den Umweltschutz engagiert haben, mit Förderpreisen in Höhe von 5000, 3500 und 2500 Euro aus. Bewerbungsgrundlage waren die im Jahr 2002 erschienenen Beiträge in einer deutschsprachigen Tageszeitung.

Die Preisträger 2003

Jury: Dieter Wieland (Vorsitzender), Bernd Louisoder, Claus Obermeier

1. Preis: Berhard Pötter, Die Tageszeitung (Berlin)

Bernhard Pötter, geb. 20.9.65, Studium an der FU Berlin (Amerikanistik, Politologie, Rechtswissenschaft), seit 1993 Redakteur bei der Tageszeitung, seit 1998 Ressortleiter Wirtschaft/Umwelt, freie Tätigkeit u.a. für Greenpeace Magazin, Frankfurter Rundschau und andere Zeitschriften.

Bernhard Pötter überzeugte die Jury mit einer zehnteiligen Artikelserie zum UN-Gipfel zur nachhaltigen Entwicklung in Johannesburg, in der er besonders kompetent und offen die Hintergründe der globalen Umweltpolitik analysierte. Weitere Beiträge setzten sich mit der Ökosteuerdebatte und der Pestizidproblematik auseinander. Für sein Engagement erhält er den 1. Preis.

2. Preis Stephan Börnecke

Stephan Börnecke, geb. 31.10.54 in Berlin Wilmersdorf, Studium der Rechtswissenschaften und Publizistik, 1976-1980 Redakteur bei der Berliner Morgenpost, später Parlamentsberichterstatter in Berlin bei Spandauer Volksblatt und der Abend, seit 1981 Reporter bei der Frankfurter Rundschau im Ressort Hessen, spezialisiert auf die Bereiche Umwelt, Naturschutz, Verkehr, Landwirtschaft, Seite Natur und Garten.

Stephan Börnecke ist seit langem als kompetenter und kritischer Mitarbeiter der Frankfurter Rundschau bekannt. Mit seiner Bewerbungsgrundlage für den Förderpreis Umweltjournalismus - z.B. Beiträgen zur Agrarwende und zum deutschen Naturschutztag in Hannover - überzeugte er die Jury und erhält den 2. Preis.

3. Preis: Güven Purtul

Güven Purtul, geb. 26.6.64, Studium der Geographie in Hamburg, seit 1995 freier Journalist mit den Schwerpunkten Technik, Wissenschaft und Umwelt, u.a. für Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau.

Güven Purtul erhält als erster freier Journalist den Förderpreis Umweltjournalismus (3. Preis). Damit würdigt die Jury besonders sein Engagement bei der Berichterstattung über "heisse Eisen" des deutschen Naturschutzes wie der mangelhaften Umsetzung von Ausgleichskonzepten für naturzerstörende Baumassnahmen. So analysierte er zum Beispiel die Defizite beim Bau der Airbus-Fabrik im Mühlenberger Loch. Es erfordert Mut und Engagement, als freie Journalist solche Themen zu bearbeiten und so Chancen auf Aufträge aus der Industrie zu verringern.